Lissa möchte keine Schnee-Eule zum Geburtstag, alles, nur keine Schnee-Eule! Karl ist die einsamste Galapagos-Schildkröte der Welt. Ein Schabrackentapir schreibt an Funny van Dannen. Silberfische ziehen in den Krieg, Blaumeisen
besinnen sich auf ihr Sauriererbe, und mutierte Nagetiere entführen ahnungslose Jogger ins Weltall ...
Luxemburgs Satiriker Nr. 1 begibt sich in 13 komischen Erzählungen auf abenteuerliche Expeditionen ins Tierreich – und alle Reiche knapp daneben. So begegnet er nicht nur den letzten Prenzlauer-Berg-Wildschweinen, sondern auch Spreewaldpygmäen, einem Impfschamanen sowie dem traurigsten Gespenst der Welt.
Francis Kirps’ Tiere sind alles andere als possierlich. Seine Protagonisten sind wahre Charakterköpfe, seine Plots absurd, tragikomisch oder grotesk. Kirps sucht nicht die schnelle Pointe, sondern kostet das Genre der Erzählung voll aus.
Francis Kirps wuchs wohlbehütet in der luxemburgischen Provinz auf. Er studierte Psychologie in Straßburg und arbeitete u. a. als Schulpsychologe und Grundschullehrer. Erste Veröffentlichungen Ende der Neunziger in Zeitschriften und Anthologien, 2000 und 2001 machte er jeweils den zweiten Platz beim Concours littéraire national. 2003 wandte er sich dem Poetry Slam zu, absolvierte zahllose Slamauftritte und ist Mitglied der »Lesebühne Luxemburg« sowie bei »Ferkel im Wind« (Bonn). 2005 gründete er zusammen mit Christian Bartel und Anselm Neft die Literaturzeitschrift EXOT, deren Redakteur er bis zur Einstellung 2015 war. Seit 2014 schreibt er Kolumnen für die »Wahrheit«, die Satireseite der taz.
2012 erschien die Kurzprosasammlung »Planet Luxemburg« im Verlag Andreas Reiffer, 2016 ebendort der Roman »Die Klasse von 77 – Ein Punkrockroman«. Für sein drittes Buch »Die Mutationen – 7 Geschichten und ein Gedicht« (Hydre Éditions: 2019) erhielt Kirps den Prix Servais und den European Union Prize for Literature.
»Der derzeit wohl angesagteste Luxemburger Schriftsteller.« (RTL Lëtzebuerg)
»Die zuweilen ironische Distanz des Autors, sein unkonventioneller Erzählstil und die Tiefe seiner Figuren entführen den Leser in verfremdete Welten, die üblichen Erwartungs-haltungen trotzen.« (Jury des Prix Servais 2020)